Wenn ich schreibe, bin ich nicht da.
Ich bin da, wo ich mich haben möchte. Ich bin der, der ich sein möchte.
Meine Augen sind gelangweilt, ich will aus fremden Augen schauen. Auch wenn viele glücklich ihr Leben leben, schau ich in viele tote Augen. Selbst durch diese Augen würde ich gerne sehen.
Schreiben heißt, sehen und nicht da sein. Niemals zufrieden zu sein ist ein Antrieb. Es besser zu machen ist keine Lebenseinstellung, nur ein dienliches Werkzeug. Vor allem ein Werkzeug.
Die Neugier schwebt über Dir wie ein Vorgesetzter. Als Schriftsteller bist du Diener der Geschichte.
Schreiben heißt eine Sehnsucht zu stillen. Die Sehnsucht nach mehr.
Ja, ich bin arrogant und will ein Werk nach dem anderen schaffen, bis ich leer oder tot bin. Ich will Glück und Elend auf Papier konservieren. Ich will sehen, was andere sehen, erst dann kann ich erkennen und verstehen, dass es nicht nur eine Welt gibt.
Für mich wird das Fiktive zur Realität und die Realität zum Fiktiven. Schreiben heißt den Kopf sehen lassen.
Lektorieren ist wie der Tod, jeder hat Angst davor, er ist aber wichtig.
Die Regel ist wie eine Diktatur, sie dient nur dem, der was davon hat.
Kunst und Markt verhalten sich wie Katz und Maus und in allen Fällen verliert die Maus.
Ich will nicht das sein, was auf euerm Ethiktiergerät steht.
Ich will auf Drachen fliegen, nach Schätze suchen, den Mörder finden, den Schurken erlegen, die Prinzessin retten, die Reise begehen, das Böse vernichten, das Gute jagen, ich will frei sein, ich muss schreiben.
Die Orientierung an dem Markt ist eine Kastration der Kunst. Die Kunst wehrt sich, sie spuckt auf diejenigen, die sie zur stille zwingen. Regierungen fallen, während die Kunst dagegen bestehen bleibt.
Schmeißt sie ins Feuer, vergrabt sie, werft sie ins Meer, die Kunst kommt immer wieder zurück.
Alles muss sich nur verkaufen, wie Rauch verpufft alles im Nichts, was bleibt, ist die Rechnung.
Also was soll ich weiter schreiben, außer dass ich schreiben will.
Ich will schreiben.