Ich schaue aus dem Fenster in die Nacht. Nur die Laternen und die Straßen.
Sterne hell wie Glühwürmchen erinnern uns daran, wie winzig wir doch sind.
Baumkronen tanzen im warmen Nachtwind. Insekten fliegen aufgeregt um das Licht der Laternen.
Die Hektik vom Tage verstummt in der schwarzen Nacht. Vom Zwielicht fehlt jede Spur. Es riecht nach Teer und Erde. Die Wärme der Sonne ist noch auf den Straßen spürbar. Die Vögel schlafen ihren wohlverdienten Schlaf.
Eine einsame Katze geht auf Patrouille und flitzt auf leichten Pfoten durch die Lichtkegel der Laternen.
Sie und die Nacht und nur der große gelbe Mond wissen, was geschieht. Er wacht über uns. Er wacht über alle.
In der Nacht fängt das Denken an. Sprich zu mir, du süße Stille. Verrate mir die Geheimnisse der Nacht. Während mir die Sonne am Tag ins Gesicht schlägt, lächelt der Mond mich in der Nacht an.
Wer meint, die Nacht sei still und leise, der hört nicht hin. Sie singt uns ein Lied, das Lied der Stille. Nur dort, wo es Licht gibt, kann es auch Schatten geben.
In der Nacht sehen die Augen am schärfsten. Schatten sehe ich nicht.
Der Tag ruft, die Nacht, singt und ich bleibe ihr stiller Zuhörer.
Während ich diese Sätze ohne Struktur aneinanderreihe, ist es Nacht. Wenn ich träume, ist es Nacht. Selbst die Toten leben in der Nacht. Am Tag dienst du deinen Heeren, in der Nacht dienst du dir selbst. Das Laute wird stumm und das Stumme wird laut, aber man muss genau hinhören, sonst hört man den Zauber nicht.
Hast du Angst in der Nacht? Fürchte dich mehr vor dem Licht als vor den Wesen der Nacht. In der Nacht wird Geschichte gemacht.
Die schönsten Kunstwerke entstanden in der Nacht.
Ich atme dich ein und sauge die Atmosphäre auf.
Ich weiß, dass ich nachts nicht alleine bin, die Nacht ist freundlich. Die Nacht ist die verbotene Frucht. In der Nacht lieben wir am ehrlichsten.
Ich stehe am Fenster und schaue der Katze dabei zu, wie sie frei durch die Nacht streift, bis sie im Dunkeln verschwindet. Und somit verschwinde auch ich.
Ich wünsche eine gute Nacht