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Prosa

Verlorene Sieger

Sie wollen marschieren, wie ihre Vorfahren, sie wollen von dem Kelch trinken, den es nie gegeben hat.
Blut für Wein. Sie laben sich an der Gewalt wie hungernde an einem Laib Brot. Lassen Bomben fallen und liebliche Stimmen verstummen. Sie lächeln beim Verkaufen ihrer Waffen, während andere die Kugeln entfernen und ihnen nichts weiter bleibt, außer zu weinen, bis die Augen vertrocknen. Schritt für Schritt in Richtung Feuer, begleitet von den Todesreitern, die ihre Fahne in den Himmel halten, laufen sie wie Lemminge über die Klippen der Welt, nur um nicht daraus zu lernen, dass es in der Natur der Lemminge liegt, sich freiwillig in den Tod zu stürzen.

Der individuelle Geist wird zum Kampf gezwungen, auf dass er nicht von der Masse absorbiert wird. Die Selbstdarstellung wird zur Selbstverteidigung nicht denken, aber umso mehr sein. Sie denken nicht an diejenigen, die in Ketten nach dem Leben schmachten, stattdessen spucken sie mit voller Überzeugung auf die Freiheit.

Sie lieben die jagt und hassen die Vernunft. Mit ihren teuren Stiefeln treten sie nach der freien Kultur und am Abend gibt es feinstes Fleisch.

Keine Zahl der Welt kann ein Menschenleben bemessen, für Euch jedoch sind wir null wert.

Marschiere Kind, marschiere, schreit der alte, vernarbte Mann, während er sein Gewehr poliert, denn das saubere Töten ist das respektvolle Töten, predigt er, als er nach der Flasche greift. Sein Schaukelstuhl knarrt, während die Jugend stirbt.

Marschieren in den Tod! Marschiere! Sie glauben Kriege zu gewinnen, jedoch sind ihre Seelen schon längst verloren. Wie totes verdorbenes Fleisch liegen die Seelen auf den Schlachtfeldern, das einst mal ihr Zuhause war, und verrotten vor sich hin. Auf das ihre Ideologie sterben mag, wie die Opfer, die sie eingefordert hat. Aber solang der alte Mann sein Gewehr noch poliert, wird die Jugend in den Kampf ziehen. Solang man den Hass weitergibt, gibt man die Zukunft auf.

Sie denken, sie wären Sieger. NEIN, sie sind Verlierer. Sie verloren sich bereits vor dem großen Schlachten.

Altruismus ist kein Traum.